Weitwinkel trifft Großstadtflair

Mit dem Voigtländer 21mm f/1.4 durch Berlin

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Vor einiger Zeit war ich mal wieder beruflich in Berlin.
Wer mich kennt, weiß: Ohne Kamera reise ich selten. Dieses Mal hatte ich neben dem Voigtländer 50mm f/2.0 und dem Tamron 17-28 f/2.8 auch eine neue Linse dabei, auf die ich besonders gespannt war - das Voigtländer 21mm f/1.4 Nokton, einem lichtstarken Weitwinkelobjektiv, das perfekt für urbane Szenen, Architektur und Straßenfotografie geeignet sein soll.

Das Objektiv

Das Voigtländer 21mm f/1.4 für Sony E-Mount ist ein manuelles Vollformatobjektiv, das speziell für spiegellose Kameras mit E-Bajonett entwickelt wurde. Trotz der vollen manuellen Kontrolle kommuniziert es elektronisch mit der Kamera, übermittelt EXIF-Daten und unterstützt das Fokus Peaking der Sony.

Für ein Weitwinkel mit dieser Brennweite ist eine Lichtstärke von f/1.4 ist schon ungewöhnlich, eröffnet aber kreative Spielräume, die man bei dieser Brennweite selten findet: selektive Schärfe, Arbeiten mit natürlichem Licht bei Dämmerung oder in Innenräumen, und ein sanftes, organisches Bokeh. Die Abbildungsleistung ist bereits ab Offenblende beeindruckend – mit knackiger Schärfe im Zentrum und einem natürlichen Verlauf zu den Rändern.

Die Verarbeitungsqualität ist – typisch Voigtländer – hochwertig: Metallgehäuse, präziser Fokusring, ein angenehm gerasteter Blendenring. Ein Objektiv, das man gerne in der Hand hält und bewusst einsetzt.

Berlin in 21mm

Berlin zeigte sich als ideale Spielwiese für dieses Objektiv: Straßenszenen, weite Plätze, moderne Architektur und urbane Strukturen – das 21mm fängt all das mit einem weiten, aber nicht verzerrenden Blick ein. Ich konnte mich frei bewegen, Details aus der Nähe betonen oder das Umfeld bewusst mit einbeziehen. Besonders in der blauen Stunde spielte die hohe Lichtstärke ihre Stärke aus.

Fazit: Weniger ist manchmal mehr

Das Voigtländer 21mm f/1.4 hat mich auf ganzer Linie überzeugt: optisch hervorragend, mechanisch präzise, und mit einem kreativen „Look“. Es zwang mich, meine Perspektiven zu überdenken, näher heranzugehen oder bewusst mit der Umgebung zu arbeiten. Es ist ein Objektiv für die bewusste, gestalterische Fotografie und verlangt Aufmerksamkeit bei der Fokussierung und Komposition, ist aber ebenso für beiläufige Schnappschüsse geeignet. Für meine Arbeit in der Stadtfotografie ist es eine echte Bereicherung – und ich bin sicher, es wird mich auch bei künftigen Reisen und Fotowalks begleiten.

Positiv:

• Lichtstark

• Scharf schon bei Offenblende

• Sehr gute Farbwiedergabe

• Keine Farbsäume (zumindest habe ich bisher keine festgestellt)

• Hochwertige Verarbeitung (Metall, präzise Mechanik)

• Schöne Blendensterne

• Schönes Bokeh

Neutral:

• Kein Autofokus (für einige ein Ausschlusskriterium)

• Lens Flares kaum vorhanden (oftmals aber doch erwünscht)

Nachteile:

• Kein Wetter- und Staubschutz

• Hoher Neupreis

Schlagwörter: Berlin, Sony, Streetfotografie, Tamron, Voigtländer

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